Gicht und Hyperurikaemie

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Gicht und Hyperurikaemie

Beitragvon koch » Di 14. Jun 2016, 22:03

Gicht und Hyperurikaemie

Menge: 1 Info

-Info ueber Gicht + Hyperu-
-rikaemie
-Wie man sich richtig er-
--naehrt

Was ist Gicht?

Bei Gicht handelt es sich um eine Harnsaeurestoffwechselstoerung. Harnsaeure
ist das Stoffwechselprodukt der Purine. Das sind Eiweisskoerper, die in
unseren Zellkernen die Erbanlage tragen. Deshalb ist Fleisch auch besonders
purinreich. Ausserdem steuern sie unseren Zellstoffwechsel. Beim Abbau alter
Zellen entsteht aus Purinen Harnsaeure, die dann ueber die Nieren
ausgeschieden wird.

Da diese Harnsaeure im Koerper selbst entsteht, bezeichnet man sie als
endogene Harnsaeure. Eine zweite Harnsaeurequelle sind unsere
Nahrungsmittel. Ueberernaehrung, hoher Alkoholkonsum und uebermaessiger
Fleischgenuss tragen entscheidend dazu bei, ob man an Gicht erkrankt oder
nicht.

Ein normaler Harnsaeurespiegel im Blut liegt zwischen 2 und 6mg/100ml.
Steigt er ueber 6,5-7mg an, so spricht man von Hyperurikaemie. (Zum besseren
Verstaendnis: Das sind 0,065g pro Liter - und entspricht etwa dem Gewicht
von drei Reiskoernern). Die Harnsaeurekonzentration ist dann so hoch, dass
sie sich im Blut anreichert und auskristallisiert. Es kommt zur Bildung
sogenannter Gichtknoten, die sich bevorzugt in Gelenken, der Ohrmuschel und
der Niere ablagern und den klassischen Gichtanfall ausloesen, der meist
nachts oder fruehmorgens auftritt. Dabei entstehen Roetungen und
Schwellungen, verbunden mit heftigen Schmerzen. In der Niere koennen sich
auch Nierensteine bilden. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten
Gichtniere. Bei fortgeschrittener Erkrankung kann es sogar zum
Nierenversagen kommen.

Welche Arten von Gicht gibt es ?

Es lassen sich zwei Formen der Gicht unterscheiden. Bei der primaeren Gicht
wird die Veranlagung zu dieser Erkrankung vererbt und tritt meist nach
Ernaehrungsfehlern auf. Von sekundaerer Gicht spricht man, wenn sie durch
andere Erkrankungen z.B. im Blut, in der Niere oder durch Medikamente
verursacht wird.

Bei der primaeren Gicht ist die Ernaehrung massgeblich am Ausbruch
beteiligt. Fleisch und Innereien mit hohen Puringehalten steigern die
koerpereigene Purinproduktion und erhoehen zusaetzlich den Harnsaeure-
spiegel. Alkohol und Fett vermindern die Ausscheidung von Harnsaeure ueber
die Niere. Dies fuehrt ebenfalls zu einem Anstieg der
Harnsaeurekonzentration im Blut. Auch eine zu geringe Fluessigkeitsaufnahme,
z.B. beim Fasten, verringert die Ausscheidung der Harnsaeure. Da die
Erkrankung durch Ernaehrungsfehler beguenstigt wird, kann eine vernuenftige
vollwertige Ernaehrung die in Erscheinung getretenen Symptome genauso wieder
rueckgaengig machen.

Der beste Rat bei Gicht:

Trinken Sie moeglichst viel. Mindestens 2 Liter am Tag foerdern die
Entgiftung und regen den Stoffwechsel an. Empfehlenswert sind natriumarme
Mineralwaesser, Fruechte- und Kraeutertees.

Bei der Bekaempfung von Gicht und Hyperurikaemie hat sich auch eine
Brottrunk-Kur bewaehrt. Brottrunk ist ein milchsaeurehaltiges
Ferment-Getraenk, das aus Natursauerteig-Vollkornbrot hergestellt wird.
Dieses wird unter Zusatz von brunnenwasser einem natuerlichen alkoholfreien
Gaerungsprozess unterworfen und nicht pasteurisiert. Das verwendete Getreide
(Weizen, Roggen, Hafer) kommt aus biologischem Anbau. Es enthaelt
MIneralstoffe, Vitamine und Spurenelemente des Brotes, natuerliche
Milchsaeure und eine Reihe biologisch aktiver Enzyme. Bei dieser Kur sollte
man zu jeder Mahlzeit ein Glas trinken. Im Verlauf der Kur kann es
allerdings zu staerkeren oder schwaecheren Entgiftungserscheinungen kommen.
Diese aeussern sich unter Umstaenden in einer erhoehten Darmaktivitaet,
Sodbrennen, Durchfall, Gelenkschmerzen oder Ekzemen. Diese Reaktionen
verschwinden jedoch nach wenigen Tagen.

Weitere Ernaehrungsempfehlungen fuer Gichtkranke:

1. Zurueck zum Normalgewicht durch ausgewogene Vollwertkost und zusaetzlich
viel Bewegung.

2. Reduzieren Sie den Fettgehalt der Nahrung. Meiden Sie purinreiche
Lebensmittel:
:Fleisch, Wurst, Innereien, Fisch (vor allem Anchovis), Huelsenfruechte,
Spinat, Spargel.

3. Bevorzugen Sie purinarme Lebensmittel: Milchprodukte, Eier, Kartoffeln,
Brot, viel Gemuese.

4. Meiden Sie den Alkohol.

5. Trinken Sie viel (mindestens 2 Liter am Tag).

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