Absinth, Wermutkraut

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Absinth, Wermutkraut

Beitragvon koch » So 19. Jun 2016, 12:49

Absinth, Wermutkraut

Menge: 1 Info

Wermut
Artemisia absinthium L.
-- Korbbluetler Asteraceae
Wormwood; engl.
Absinthe; franz.
Aluine; franz.

VOLKSNAMEN


Wurmkraut
Wuermlekraut
Alsem
Aetsch
Magenkraut
Hilligbitter
Mottenstock
Elsenkraut
Wolfzausert
Wiegenkraut

Merkmale: 5Ocm bis lm hoher Halbstrauch, der jedoch nur 3 bis 10
Jahre alt wird und in Mittel- und Nordeuropa in strengen Wintern bis
zum Boden abfriert. Laubblaetter rosettenstaendig, 4 bis 12 cm lang,
dreifach fiederteilig, seidig filzig behaart. Sprosse silbergrau
behaart, von zahlreichen Oeldruesen punktiert, stark aromatisch, von
sehr bitterem Geschmack. Stengel aufrecht, aestig, die oberen
Stengelblaetter sitzend, im Teilungsgrad abnehmend. Bluetenkoepfe
zahlreich, kurzgestielt, nickend, in einer reichaestigen, aufrechten
Rispe vereint. Huellblaetter grau-seidig filzig, Blueten gelb,
Scheibenblueten zwittrig, Randblueten weiblich mit weit
herausragenden Griffeln. Bluetezeit: VII-IX.

Vorkommen: In den Trockengebieten von ganz Europa. Schon in
praehistorischer Zeit verwildert. Meist auf Oedland, an Gartenzaeunen,
Mauern, Viehweiden, Meeresstrand und Felsabhaengen.

Heilkraettige Pflanzenteile: Gesammelt werden die Blaetter (Folia
Absinthii) oder das ganze bluehende Kraut (Herba Absinthii) von Juli
bis September. Es enthaelt einen Bitterstoff, Absinthin, ein
aetherisches Oel, das das giftige Thujon enthaelt, ferner
verschiedene organische Saeuren usw.

Heilanzeige: Wermut ist dank seiner Bitterstoffe in erster Linie
appetitanregend und verdauungsfoerdernd. Er hilft bei Voelle-, Druck-
und Schmerzgefuehl im Magen, regt die Gallensekretion an und bessert
Gelbsucht, Blutarmut und Zuckerkrankheit, lindert Magen- und
Darmkraempfe und foerdert die Harnausscheidung. Er verbessert ferner
die Durchblutung der weiblichen Geschlechtsorgane und gilt als
leichtes Wehenmittel.

Teebereitung: Man ueberbrueht l Teeloeffel mit l Tasse Wasser, laesst
5 Minuten ziehen, l bis 2 Tassen pro Tag schluckweise vor dem Essen.
Wermut wird auch gerne in Wein angesetzt (20 Gramm Wermutkraut auf 1
Liter Wein) und auch verschiedene Wermutlikoere sind im Handel.
Besonders vor letzteren muss eindringlich gewarnt werden, weil es bei
Missbrauch zu Schwindel, Muskelzuckungen, Kraempfen und
Bewusstlosigkeit kommen kann. Langanhaltenden Genuss von
wermuthaltigen Alkoholika kann zu irreparablen Nervenschaeden
fuehren. Die Homoeopathie verwendet Wermut nicht nur bei den
genannten Erkrankungen, sondern auch bei schweren Stoerungen im
Nervensystem wie Veitstanz und Epilepsie.

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