Amaranth, Infos

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Amaranth, Infos

Beitragvon koch » So 19. Jun 2016, 12:26

Amaranth, Infos

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Aehnlich wie das Quinoa eines der Hauptnahrungsmittel der Inkas war,
bildete das Amaranth in alter Zeit die Ernaehrungsgrundlage der
mexikanischen Azteken. Auch Amaranth geriet ueber 500 Jahre lang in
Vergessenheit, und zwar ebenfalls wegen der spanischen Eroberer, die
das Aztekenreich im 16. Jahrhundert zerstoerten. Einer der Gruende
fuer die Aechtung dieses Getreides durch die Spanier ist zusaetzlich
darin zu suchen, dass die Azteken es bei ihren rituellen
Menschenopfern einsetzen. Ebenso wie beim Quinoa haben die
Agrarforscher die Vorteile dieser Nutzpflanze jetzt wieder entdeckt.

Bei uns ist eine Unterart des Amaranths allenfalls als buntes
Ziergewaechs bekannt: der Fuchsschwanz.

Das Amaranth der Azteken ist widerstandsfaehig gegen Trockenheit,
Hitze, rauhes Gebirgsklima und Schaedlinge und koennte, in
Mittelamerika, aber auch in den suedamerikanischen Anden angebaut,
eine wichtige Rolle fuer die zukuenftige Ernaehrung der
Weltbevoelkerung spielen. Dieser Ansicht ist jeden falls ein
Ausschuss des Amerikanischen Nationalen Forschungsrates.

Die Koerner des Amaranths sind ebenso klein wie die des Quinoas. Sie
werden in oft ueber ein Meter langen Bluetenstaenden gebildet und
enthalten hochwertiges Eiweiss mit einem gegenueber Quinoa leicht
erhoehten Anteil von circa 16%.

Amaranth war nicht nur den alten Azteken bekannt. Auch in Asien
liegen wichtige Anbaugebiete. Sie erstrecken sich ueber die
Berglaender des Himalaya bis Suedostchina und schliessen auch Teile
Suedindiens ein. Die wesentliche Grenze reicht bis nach Afghanistan
und Persien. Eine bestimmte Form des Amaranths (Amaranthus tricolor =
Dreifarbenamaranth) laesst sich auch als Gemuese verwerten, und zwar
sowohl Blaetter als auch Stengel. Es aehnelt dann unserem Spinat.
Dieses Gemuese wird seit Jahrtausenden in Indien und Suedchina
kultiviert.

Die Hoffnung, mit dem Korn Amaranth die Ernaehrungssituation der Welt
zu verbessern, wird vorerst durch die hohen Produktionskosten
gedaempft. Das ist darauf zurueckzufuehren, dass die Koerner nicht
gleichzeitig reifen und daher in der Regel von Hand geerntet werden
muessen, was der heutigen Landwirtschaft nicht sehr entgegenkommt.
Allerdings gibt es Versuche, bestimmte Sorten dahingehend zu
zuechten, dass die Reifung einigermassen gleichzeitig erfolgt und
diese Sorten dann maschinell geerntet werden koennten.

Das Getreide Amaranth darf uebrigens nicht verwechselt werden mit der
synthetischen roten Lebensmittelfarbe gleichen Namens, die unter der
EG-Nummer E 123 in letzter Zeit ins Gerede gekommen ist. Es handelt
sich dabei um eine Azofarbe, die von der chemischen Industrie
synthetisch hergestellt wird. E 123 kann unter anderem Hautausschlag
hervorrufen und sollte von Menschen gemieden werden, die gegen
Aspirin allergisch sind, ebenso von Kindern. Dies alles trifft nicht
auf das Getreide zu. Im Gegenteil, es ist aeusserst gesund und kann
genauso wie Quinoa als Vollwertnahrung bezeichnet werden.

Eine Eigenschaft des Amaranths wird es fuer Ihre Kinder attraktiv
machen: Es laesst sich sehr leicht durch Hitze, zum Beispiel in der
Pfanne, aehnlich wie Popkorn aufschliessen und ist dann eine
hervorragende Zutat zum morgendlichen Muesli. Es kann in dieser Form
auch unter Brotteig gemischt werden.

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