Ayurveda, eine Kurzinfo, Teil 1 von 2

Grundlagen, Informationen von den Küchenmeistern

Moderatoren: Jugendorganisation-GUTuN, Kochbücher zum Download, koch, Kochschule, mpc, Baecker, Tag-der-Tiere-Hannover, Team

koch
Administrator
Beiträge: 22162
Registriert: So 31. Aug 2014, 16:47
Kontaktdaten:

Ayurveda, eine Kurzinfo, Teil 1 von 2

Beitragvon koch » Sa 18. Jun 2016, 15:57

Ayurveda, eine Kurzinfo, Teil 1 von 2

Menge: 1 Info

Das Ursprungsland der ayurvedischen Kueche ist Indien: dort wurden die
Veden verfasst, jene altindischen, in Sanskrit verfassten Schriften,
in denen vom Ayurveda die Rede ist. Ayurveda ist eine Zusammensetzung
zweier altindischer Sabskrit-Woerter:

: "Ayus" bedeutet Leben
: "Veda" steht fuer das Wissen oder die Wissenschaft, die Lehre.

Ayurveda ist also die Lehre oder das Wissen vom Leben - und zwar dem
natuerlichen und gesunden, langen Leben. Diese Lehre vereint eine
Ernaehrungslehre, Anweisungen zur medizinischen Vorbeugung und
Heilmittel zur Bekaempfung von Krankheiten, ist ein ganzheitliches
System, das den koerperlichen Zustand immer in Verbindung mit dem
psysischen betrachten, den Gesunden weiter gesund erhalten und den
Kranken staerken will.

Diese Prinzipien wurden bereits vor 5000 Jahren beschrieben, und
wahrend fast 2000 Jahren nur muendlich ueberbracht. Gesundheit ist
das hoechste Gut, sie dauerhaft zu erhalten ist oberstes Gebot der
Ayurveda-Kueche: Ayurveda ist eine Ernaehrungslehre, die den rundum
gesunden Menschen anstrebt. Ayurveda essen heisst aber auch
typgerecht essen: es ist wichtig, zuerst sein Ayurveda- Typ zu
ermitteln, um sich dann entsprechend gezielt ausgewogen ernaehren zu
koennen.

Ayurveda geht davon aus, dass alle Menschen durch drei Grundtypen,
Charaktere oder Eigenschaften gepraegt sind. Das sind die drei
'Doshas', naemlich 'Vata', 'Pitta' und 'Kapha'. Woertlich uebersetzt
bedeutet das Sanskrit-Wort "Dosha" Fehler, Makel. Das heisst: bei
einer Vata-Dominanz ist zuviel Vata vorhanden; es sollte durch die
Ernaehrung abgebaut werden. Ziel ist der ungefaehre Gleichstand aller
drei Doshas. Die Doshas bestimmen Aussehen, Gewicht, eine
Anfaelligkeit fuer ganz bestimmte Krankheiten und darueber hinaus
geistige und emotionale Reaktionen. Die Doshas fuehren nicht nur zu
einem unterschiedlichen Aussehen; sie beeinflussen auch ads
verschiedene Fuehlen, Denken und Handeln. Dies bedeutet nun aber
keineswegs, dass alle Menschen in drei Schubladen zu stecken sind
oder sich ihr Leben lang nicht mehr veraendern koennten! Jeder
enthaelt Teile von jedem der drei Doshas, fast immer wird er
allerdings von einem oder zweien massgeblich gepraegt. Das ist seine
vom Geburt mitgegebene Veranlagung, die sich im Lauf des Lebens
tendenziell aendern wird und die jeder beeinflussen kann. Man kann
ein Dosha mit Hilfe der taeglichen Ernaehrung gezielt verstaerken
oder abschwaechen.

"Vata" stammt - wie alle Begriffe des Ayurveda - aus dem altindischen
Sanskrit und bedeutet Wind, verweist damit auf seine Zusammensetzung
aus Aether und Luft. "Pitta" bezeichnet im Sanskrit die Galle und
nennt damit gleich den Sitz vieler Krankheiten, die bei einem
erhoehten Pitta typisch ist. "Kapha" hat zwei Bedeutungen, wird mit
Phlegma, aber auch mit Schleim uebersetzt. Jeder besitzt Anteile
aller drei Doshas, doch meist dominiert eines. Ein Dosha allein gibt
es nicht. Vata sitzt hauptsaechlich im Dickdarm und der Blase, aber
auch im Gehirn, den Ohren, der Lunge, den Hueften und Beinen, in
Haut, Gelenken und Knochen. Pitta befindet sich im Magen, Duenndarm
und Galle, und zudem in den Augen, dem Blut, der Haut, den
Schweissdruesen und dem Fett. Kapha steckt in Brust und Nebenhoehlen,
dem Kopf, der Kehle und Nase, im Mund, den Gelenken, Lymphe und
Blutplasma.

Befinden sich alle drei Doshas im Gleichgewicht, so ist man emotional
stabil, arbeiten auf der Hoehe der gestigen Faehigkeiten und ist nicht
leicht zu ueberrumpeln - geistig wie koerperlich: der Betreffende
lebt in absoluter Harmonie mit sich, seinen Mitmenschen und der
Umwelt. Doch wie jedes Ideal, so ist dies aeusserst selten: gestoerte
Doshas koennen - bei entsprechender Kenntnis der Ayurveda-Kueche -
dann gezielt gesteuert werden.

Weiter: siehe Teil 2.

Zurück zu „Grundlagen, Informationen von den Küchenmeistern“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste