Thueringer Kloesse

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Thueringer Kloesse

Beitragvon koch » Di 24. Mär 2015, 16:31

Thueringer Kloesse

Menge: 6-8 Portionen

3 kg Kartoffeln, möglichst
-- große
Salz
4 Brötchen
Butter zum Rösten

2 kg Kartoffeln schälen, waschen, dann gut abgetropft auf einer Reibe fein
reiben. Damit der Kartoffelteig schön weiß bleibt, reibt man die
Kartoffeln direkt ins Wasser. Dann presst man sie in einem Stück Stoff so
trocken wie möglich aus. (Jeder Thüringer Haushalt hatte dafür einen
festen Hanf- oder Leinensack und eine Kartoffelpresse, in der die
Kartoffeln so trocken wie möglich ausgepresst wurden). Beim Auspressen den
Kartoffelsaft auffangen, weil bei der Teig zubereitung die sich im Wasser
absetzende Kartoffelstärke mitverwendet wird. Das restliche Kilo
Kartoffeln auch schälen, waschen, dann aber würfeln, gut mit Wasser
bedecken, gar kochen, dann mit der Flüssigkeit durch ein Sieb streichen.
Den Kartoffelbrei noch einmal stark aufkochen lassen.

Die ausgepressten Kartoffeln zwischen den Fingern auflockern und zerreiben,
dann leicht salzen. Die gewonnene Kartoffelstärke und den heißen
Kartoffelbrei zugeben (Vorsicht: Kartoffelbrei kann sehr spritzen!). Die
rohen und die gekochten Kartoffeln mit einem Holzlöffel gut miteinander
vermischen. Die rohen Kartoffeln müssen dabei von den heißen Kartoffeln
gewärmt (gebrüht) werden. Eventuell noch etwas heißes Wasser zugeben.
Wenn der Klossteig richtig gelungen ist, sieht er ein bisschen grün aus.

Die Brötchen würfeln, in der heißen Butter goldbraun rösten. Aus dem
Klossteig Klösse formen und die Brötchen-würfel hineinfüllen. In einem
weiten Topf reichlich Salzwasser erhitzen. Die Klösse darin etwa
20 Minuten gar ziehen, aber nicht kochen lassen. Dann mit einer Schaumkelle
herausheben und in eine Schüssel legen, in der auf dem Boden eine
umgedrehte Untertasse liegt, damit die Klösse noch abtropfen können und
dabei nicht zusammenkleben.

: Von Der Rechten Beschaffenheit Der Thüringer Klösse

Thüringer Klösse müssen konsistent aber beileibe nicht fest sein.
Es bekommt ihnen gut, wenn man etwas geröstetes Brot in den Kloßkern
steckt. Sie dürfen nicht zu geschmeidig sein, und was ihre Farbe
betrifft, so steht ihnen ein zartester Hauch Grün - aber der denkbar
zarteste Hauch! - vorzüglich. Dieses kaum als Grün zu bezeichnende
Grün schlägt gewißermassen von innen nach außen durch - es
verbürgt, dass die Klösse aus rohen Kartoffeln gemacht sind. Es
unterspielt das Weißgrau des Gesamteindrucks. Und was den Geschmack
betrifft, so steht für den Kenner fest, dass es unmöglich ist, sich
an Thüringer Klössen nicht zu überessen, wenn es wirklich Thüringer
Klösse sind. Sie müssen zur Unmässigkeit verführen. Man darf
ihrem Reiz, ihrer Lockung nicht widerstehen können. Zur Herstellung
Thüringer Klösse echter Art bedarf es einer gewissen Leidenschaft -
es bedarf vor allem der leidenschaftlichen Köchin.

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