Tierschutzpolitik

Leitgedanken zu Tierschutz und Tierrechten

In Deutschland leben zurzeit rund 13 Millionen Rinder, 27 Millionen Schweine, 22 Millionen Kaninchen, 3 Millionen Schafe, 160.000 Ziegen, 54 Millionen „Masthühner“, 50 Millionen „Legehennen“, 10 Millionen Puten, 2,6 Millionen Enten, 400.000 Gänse und eine nicht bekannte Zahl von „Zuchtfischen“. Daneben wird eine nicht genau bekannte Zahl von Nerzen, Chinchillas und Füchsen zur Pelzgewinnung gehalten. Hinzu kommen einige Millionen Tiere – Mäuse, Ratten, Kaninchen, Hamster, Vögel, Amphibien, Schweine, Rinder, Hunde, Schafe, Katzen, Hunde und Affen – in Tierversuchslaboren. In 350 Zirkusunternehmen und in 300 zoologischen Gärten und Wildparks werden Tausende Wildtiere gehalten. Geschätzte 90 Millionen Heimtiere leben in bundesdeutschen Haushalten und in Tierheimen. Und natürlich gibt es in Wald und Flur noch viele Wildtiere in Freiheit.

All diese Tiere brauchen engagierte Menschen, die sich für ihren Schutz einsetzen. Wir werden nicht nachlassen, uns in der Gesellschaft und in der Politik für sie stark zu machen. Tierschutz um der Tiere willen, aber auch deshalb, weil konsequenter Tierschutz den besten Menschenschutz und Umweltschutz bedeutet!

Formen der Tierausbeutung und Bereiche der Tierschutzpolitik

Die Tierausbeutung hat viele Formen. Tiere werden in den verschiedensten wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen ausgebeutet, gequält und getötet. Daher muss auch die Tierschutzpolitik die verschiedensten Bereiche abdecken und teils getrennt voneinder bearbeiten, auch wenn allen dasselbe längst überholte Weltbild zugrunde liegt, wonach der Mensch sich über alles andere Leben auf unserem Planeten stellen und dieses rücksichtslos zu seinem eigenen Vorteil ausbeuten und benutzen darf.

Bei vielen Bereichen der Tierschutzpolitik gibt es heutzutage nicht mehr „nur“ ethische Argumente um der Tiere Willen, sondern auch um der Menschen Willen. So ist etwa die agrarindustrielle Tierausbeutung der Klimakiller Nr. 1 und Tierversuche sind schlechte Wissenschaft, da sie nicht auf den Menschen übertragen werden können und es bereits verlässlichere Forschungsmethoden gibt.

Nachfolgend findest du Links zu weiterführenden Informationen der wichtigsten Bereiche heutiger Tierschutzpolitik:

Unsere Tierschutzpolitik

„Wenn alle so denken wie wir, ist Friede und Freundschaft zwischen Mensch und Tier!“

Wir gehen davon aus, dass die Evolution all die unterschiedlichen Lebensformen auf unserem Planeten hervorgebracht hat, und dass alle Lebewesen einen gemeinsamen Ursprung haben. Wir sind deshalb der Überzeugung, dass auch die Unterschiede zwischen Mensch und Tier nur gradueller und nicht essentieller Natur sind, und dass diese Unterschiede wie etwa der Körperbau, die Anzahl der Beine, die Farbe und Beschaffenheit der Haut oder des Haarwuchses oder die Fähigkeit zu komplexem Denken oder der Gebrauch einer Sprache keine ausreichenden Begründungen sind, Tiere auszubeuten, zu misshandeln oder zu töten. Wir sind der Überzeugung, dass die ähnlichen elementaren Lebensinteressen und arteigenen Präferenzen und die Fähigkeit Schmerz oder Wohlsein bzw. Leid oder Glück zu empfinden und die Einzigartigkeit ihres Lebens und ihrer individuellen Erlebnisse es verbieten, gravierende Unterschiede in unseren Wertsetzungen und unserer moralischen Berücksichtigung zwischen Menschen und Tieren zu machen. Tiere sind nicht als bloße Werkzeuge oder reproduzierbare Ressourcen anzusehen und sollten nicht als solche missbraucht werden. Deshalb sollten die Interessen und Bedürfnisse bewusst lebender und nach Präferenzverwirklichung strebender, leidens- und empfindungsfähiger Individuen nicht für triviale Interessen des Menschen übergangen werden. Wir sind der Meinung, dass ohne absolut zwingende Notwendigkeit der Mensch keine ethisch vertretbare Legitimation hat, Tiere auszubeuten oder zu töten und dementsprechend darauf verzichten sollte.

Deshalb hat die Tierschutzpolitik in unserer Partei schon immer einen besonders hohen Stellenwert eingenommen. Wir sind nicht umsonst die erste und einzige Partei in der Bundesrepublik Deutschland, die sich gleichermaßen konsequent für Menschen, Tiere und Umwelt einsetzt – und dies seit der Gründung unserer Partei im Jahre 1993.

Unsere Tierschutzpolitiker:innen

Bei kommunalen Wahlen sind wir stets erfolgreich, wenn wir engagierte Mitglieder ins Rennen schicken. Die folgenden kommunalen Mandatsträger:innen setzen sich aktuell im Namen der Tierschutzpartei in Stadträten und Gemeinderäten sowie Bezirks- und Kreistagen politisch für den Tierschutz ein:

Bundesland Parlament Amtsträger*in Fraktionsname Fraktionsmitglieder Fraktionsparteien Vorsitz? Amtsbeginn Wahlergebnisse
Ba-Wü Gemeinderat Lahr Jürgen Durke Linke Liste Lahr & Tierschutzpartei 3 T., DIE LINKE Stellv. 26.05.2019 2,4 %
Ba-Wü Gemeinderat Waiblingen Julia Papadopoulos AGTiF 5 T., Grüne/ALi Stellv. 26.05.2019 2,0 %
Ba-Wü Gemeinderat Breisach Sonia Ellen Lühring Umweltliste Breisach/Tierschutzpartei 5 T., Umweltliste Breisach nein 26.05.2019 1,8 %
Ba-Wü Gemeinderat Mannheim Andreas Parmentier LiParTi 5 T., DIE LINKE, Die PARTEI nein 23.07.2019 1,1 %
Ba-Wü Gemeinderat Stuttgart Matthias Gottfried Die FrAKTION 8 T., LINKE, SÖS, PIRATEN nein 26.05.2019 1,0 %
Bayern Bezirkstag Oberbayern Dr. Susanne Wittmann ÖDP/Tierschutzpartei 3 T., ÖDP (Ausschussgemeinschaft) Stellv. 14.10.2018 0,7 %
Brandenburg Stadtverordnetenversammlung Fürstenberg David Röwer Vielfalt T., Grüne, SPD 26.05.2019 5,0 %
Brandenburg Stadtverordnetenversammlung Hohen Neuendorf Kerstin Hamann SPD Mensch Umwelt Tierschutz 6 T., SPD nein 26.05.2019 4,6 %
Brandenburg Kreistag Oberhavel Kerstin Hamann SPD/LGU/Tierschutzpartei 10 T, SPD, LGU nein 26.05.2019 1,2 %
Hessen Stadtverordnetenversammlung Heppenheim Yannick Mildner Mensch Umwelt Tierschutz 2 Tierschutzpartei ja 01.04.2016 6,3 %
Hessen Stadtverordnetenversammlung Heppenheim Alexander Fritz Mensch Umwelt Tierschutz 2 Tierschutzpartei nein 14.03.2021 6,3 %
Hessen Stadtverordnetenversammlung Rodgau Paula López Vicente Tierschutzpartei Rodgau 2 Tierschutzpartei ja 14.03.2021 3,8 %
Hessen Stadtverordnetenversammlung Rodgau Fabian Schelsky Tierschutzpartei Rodgau 2 Tierschutzpartei nein 14.03.2021 3,8 %
M-V Bürgerschaft Greifswald Robert Gabel DIE LINKE und PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ 8 T., DIE LINKE nein 25.06.2019 4,9 %
M-V Bürgerschaft Greifswald Anja Hübner DIE LINKE und PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ 8 T., DIE LINKE Stellv. 25.06.2019 4,9 %
M-V Kreistag Vorpommern-Greifswald Robert Gabel T., GRÜNE (Zählgemeinschaft) nein 24.06.2019 3,1 %
M-V Kreistag Vorpommern-Greifswald Anja Hübner T., GRÜNE (Zählgemeinschaft) nein 24.06.2019 3,1 %
NRW Stadtrat Essen Manfred Gunkel Tierschutz/BAL 5 T., SLB, Parteiloser 25.05.2014
Sachsen Stadtrat Zwickau Matthias Sawert Fraktion SPD/GRÜNE/TIERSCHUTZPARTEI im Stadtrat Zwickau 9 Grüne, SPD, T. nein 26.05.2019 3,6 %
ST Stadtrat Magdeburg Barbara Tietge Tierschutzpartei/Bund für Magdeburg 3 T., Bund für Magdeburg 26.05.2019 3,3 %
ST Stadtrat Magdeburg Burkhard Moll Tierschutzpartei/Bund für Magdeburg 3 T., Bund für Magdeburg ja 26.05.2019 3,3 %
Bundesland Parlament Amtsträger*in Fraktionsname Fraktionsmitglieder Fraktionsparteien Vorsitz? Amtsbeginn Wahlergebnisse

Die Erfolge unserer Tierschutzpolitik

Da wir bis jetzt leider noch recht wenig in den Parlamenten vertreten sind, gibt es noch nicht allzu viele und große Erfolge, auf die wir verweisen können. Die undemokratische 5-Prozent-Hürde verhindert bisher leider sehr erfolgreich, dass echte, ehrliche und konsequente Tierschutzpolitik in den Parlamenten betrieben werden kann. Da dort jedoch die Gesetze und Regeln gemacht werden, ist es essentiell, dass wir weiterhin engagiert daran arbeiten, in immer mehr Parlamente einzuziehen.

Um grundlegende, weitreichende Verbesserungen in den Bereichen Tierschutz und Tierrechte, aber auch Umweltschutz und soziale Gerechtigkeit durchsetzen zu können, ist es wichtig, dass wir weiter wachsen und unsere Wahlergebnisse verbessern. Dennoch haben wir als Partei oder unsere oben aufgelisteten kommunalen Mandatsträger:innen schon ein paar kleine Erfolge erzielen können:

  • In Düsseldorf und Breisach wurden Verordnungen zum Schutz freilebender Katzen durch Kastrationen und Kennzeichnungen durchgesetzt.
  • In einigen Städten bzw. Gemeinden dürfen keine Zirkusse mit Wildtieren oder Pony-Karusselle mehr gastieren.
  • In Mannheim wird man dauerhaft von der Hundesteuer befreit, wenn man einen Hund aus dem Tierheim adoptiert.
  • Nach erfolgreichen Protesten wurde der Abschuss von Gänsen in Herne gestoppt.
  • Beim Gänsereiten, bei dem die Teilnehmer versuchen, einer kopfüber an einem Baum hängenden Gans den Kopf abzureißen, während sie auf Pferden im Galopp unter dieser hindurch reiten, werden künftig keine echten Gänse mehr verwendet.
  • Ebenso wird beim Schweineschätzen auf dem Meteler „Fettmarkt“ künftig darauf verzichtet, ein lebendes Schwein als Hauptpreis eines Wettbewerbs über zwei Tage in einem Käfig auszustellen (die Schweine werden nun gegen ohnehin tote Fische ausgetauscht).

Zudem tragen wir durch unsere Informationsmaterialien und -aktionen sowie Beiträgen auf unserer Website und in den sozialen Medien dazu bei, die Bevölkerung aufzuklären und zum Engagement zu motivieren und erhöhen konstant den Druck auf die großen Parteien, endlich ebenfalls bessere Tierschutzpolitik zu betreiben.

Durch die unermüdlichen Aufklärungsarbeit und zahlreichen Initiativen der Tierschutzverbände und Tierrechtsorganisationen, aber auch dank unseres politischen Engagements in den letzten 15 Jahren ist der Tierschutzgedanke heute zwar in unserer Gesellschaft angekommen, hat aber bei den etablierten Parteien leider immer noch einen marginalen Stellenwert.

Die Verankerung des Tierschutzes im Grundgesetz hat die Rechtsstellung für die Tiere zweifellos verbessert, aber von einer tierfreundlichen Gesellschaft – geschweige denn von der Anerkennung elementarer Rechte der Tiere sind wir noch sehr weit entfernt.

Deshalb bleiben wir am Ball. Bitte unterstütze unsere Tierschutzpolitik durch deine aktive Mitgliedschaft:
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