Der Strahlende Liebreiz
https://www.tumblr.com/mapecl-stories
Es war einmal im beschaulichen Örtchen Kleinhausen, wo Herr Wolfgang ein ebenso charmantes wie kurioses Häuschen besaß. Vor dem Häuschen thronte stolz ein Gartenzwerg, der mit einem verschmitzten Lächeln und einem zu großen Spaten bewaffnet den Vorgarten schmückte. Doch das Auffälligste an der Szenerie war zweifellos das Kernkraftwerk, das unerwartet seinen Platz neben dem Zwerg gefunden hatte. Nun, das nannte man wohl "strahlende Vielfalt".
An einem sonnigen Tag ereignete sich im beschaulichen Kleinhausen etwas, das die Dorfbewohner in helle Aufregung versetzte. Die Tomaten von Herrn Wolfgang wuchsen auf einmal in den Himmel und waren so prächtig wie der Riese aus den Märchen. Sogar der Sellerie wurde zum Wunderwerk der Gemüsewelt und versetzte die Dorfgemeinschaft ins Staunen. Besonders Herr Wolfgangs Frau in dritter Ehe, die gute Anette, war außer sich vor Freude. Als jemand, der von Cäsium und Plutonium so viel Ahnung hatte wie ein Zwerg von Raketenwissenschaft, feierte sie die prächtige Ernte in ekstatischem Entzücken. Sogar der arme Peer, der Hund der Familie, konnte dem Gemüsewachstum kaum standhalten und verschwand kurzzeitig zwischen den Tomatenbergen.
Aber es sollte noch erstaunlicher kommen: Eines Tages kam der lang erwartete Nachwuchs der Familie zur Welt – der kleine Wolfgang Junior erblickte das Licht der Welt. Doch es war, als hätte der Neuling die Großzügigkeit der Natur auf einmal für sich beansprucht. Der junge Wolfgang hatte links und rechts drei Ohren, auf seinem Köpfchen prangte ein Pilz, er schien eine Vorliebe für überzählige Zehen zu haben, und auch seine Hände waren mit einem Überschuss an Fingern ausgestattet. Manch einer konnte schwören, er habe einmal Klaviertöne aus dem Kinderzimmer vernommen – oder war es nur ein Zufall, dass die Melodie von "Für Elise" erklang?
Trotz der bedenklichen Anzahl von Körperteilen und den unerwarteten musikalischen Einlagen wuchs Wolfgang Junior heran, genoss sein Dasein und nahm den Titel "Menschlicher Nachttischlampenersatz" in seinem Kinderzimmer eifrig wahr. Während der Sohn also nachts strahlte, genossen die Eltern ihren "Spar"-Tarif bei der Stromrechnung.
Als der Junge schließlich heranwuchs, waren auch die Pickel auf seinem Gesicht so zahlreich wie seine Finger. Eine Suche nach Liebe gestaltete sich für ihn schwierig, bis er auf die gleichfalls strahlende Amalia traf, die mit einem Hauch von Tschernobyl-Charme gesegnet war. Gemeinsam strahlten sie in den Hafen der Ehe – ein strahlendes Paar, sozusagen.
Die Liebe zwischen Wolfgang Junior und Amalia blühte auf, und das Paar fand Freude in ihrer außergewöhnlichen Gemeinsamkeit. Selbst die Anzahl ihrer Körperteile konnte ihre Liebe nicht aufhalten – sie waren eben einzigartig, zusammenpassend wie zwei Puzzleteile aus einer seltsamen Dimension.
Und so endete die Geschichte von Herrn Wolfgang, seinem strahlenden Häuschen, den prächtigen Tomaten und der außergewöhnlichen Familie. Kleinhausen war vielleicht ein wenig anders als andere Dörfer, aber das machte es nur umso liebenswerter. Denn am Ende des Tages zeigte die Geschichte, dass die wahre Schönheit und der Liebreiz im Besonderen liegen können – selbst wenn es ein bisschen mehr als nur "drei, zwei, eins" davon gibt.
Bild: Atom / Nuclear
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Es war einmal im beschaulichen Örtchen Kleinhausen, wo Herr Wolfgang ein ebenso charmantes wie kurioses Häuschen besaß. Vor dem Häuschen thronte stolz ein Gartenzwerg, der mit einem verschmitzten Lächeln und einem zu großen Spaten bewaffnet den Vorgarten schmückte. Doch das Auffälligste an der Szenerie war zweifellos das Kernkraftwerk, das unerwartet seinen Platz neben dem Zwerg gefunden hatte. Nun, das nannte man wohl "strahlende Vielfalt".
An einem sonnigen Tag ereignete sich im beschaulichen Kleinhausen etwas, das die Dorfbewohner in helle Aufregung versetzte. Die Tomaten von Herrn Wolfgang wuchsen auf einmal in den Himmel und waren so prächtig wie der Riese aus den Märchen. Sogar der Sellerie wurde zum Wunderwerk der Gemüsewelt und versetzte die Dorfgemeinschaft ins Staunen. Besonders Herr Wolfgangs Frau in dritter Ehe, die gute Anette, war außer sich vor Freude. Als jemand, der von Cäsium und Plutonium so viel Ahnung hatte wie ein Zwerg von Raketenwissenschaft, feierte sie die prächtige Ernte in ekstatischem Entzücken. Sogar der arme Peer, der Hund der Familie, konnte dem Gemüsewachstum kaum standhalten und verschwand kurzzeitig zwischen den Tomatenbergen.
Aber es sollte noch erstaunlicher kommen: Eines Tages kam der lang erwartete Nachwuchs der Familie zur Welt – der kleine Wolfgang Junior erblickte das Licht der Welt. Doch es war, als hätte der Neuling die Großzügigkeit der Natur auf einmal für sich beansprucht. Der junge Wolfgang hatte links und rechts drei Ohren, auf seinem Köpfchen prangte ein Pilz, er schien eine Vorliebe für überzählige Zehen zu haben, und auch seine Hände waren mit einem Überschuss an Fingern ausgestattet. Manch einer konnte schwören, er habe einmal Klaviertöne aus dem Kinderzimmer vernommen – oder war es nur ein Zufall, dass die Melodie von "Für Elise" erklang?
Trotz der bedenklichen Anzahl von Körperteilen und den unerwarteten musikalischen Einlagen wuchs Wolfgang Junior heran, genoss sein Dasein und nahm den Titel "Menschlicher Nachttischlampenersatz" in seinem Kinderzimmer eifrig wahr. Während der Sohn also nachts strahlte, genossen die Eltern ihren "Spar"-Tarif bei der Stromrechnung.
Als der Junge schließlich heranwuchs, waren auch die Pickel auf seinem Gesicht so zahlreich wie seine Finger. Eine Suche nach Liebe gestaltete sich für ihn schwierig, bis er auf die gleichfalls strahlende Amalia traf, die mit einem Hauch von Tschernobyl-Charme gesegnet war. Gemeinsam strahlten sie in den Hafen der Ehe – ein strahlendes Paar, sozusagen.
Die Liebe zwischen Wolfgang Junior und Amalia blühte auf, und das Paar fand Freude in ihrer außergewöhnlichen Gemeinsamkeit. Selbst die Anzahl ihrer Körperteile konnte ihre Liebe nicht aufhalten – sie waren eben einzigartig, zusammenpassend wie zwei Puzzleteile aus einer seltsamen Dimension.
Und so endete die Geschichte von Herrn Wolfgang, seinem strahlenden Häuschen, den prächtigen Tomaten und der außergewöhnlichen Familie. Kleinhausen war vielleicht ein wenig anders als andere Dörfer, aber das machte es nur umso liebenswerter. Denn am Ende des Tages zeigte die Geschichte, dass die wahre Schönheit und der Liebreiz im Besonderen liegen können – selbst wenn es ein bisschen mehr als nur "drei, zwei, eins" davon gibt.
Bild: Atom / Nuclear